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Familienverhältnisse im TA WT

1. Generation Si-Jo
TA WT--Urgroßvater
2. Generation Si-Pak-Gung
älterer TA WT- Bruder von Si-Gung
(=älterer Groß-Onkel)
Si-Gung
TA WT- Großvater
(Lehrer von Si-Fu)
Si-Suk-Gung
jüngerer TA WT- Bruder von Si-Gung
(=jüngerer Groß-Onkel)
Si-Tai
TA WT--Großmutter
Frau des Si-Gung
3. Generation Si-Pak
älterer TA WT- Bruder von Si-Fu
(=älterer Onkel)
Si-Fu
TA WT- Vater, Mentor
(persönlicher Lehrer)
Si-Suk
jüngerer TA WT- Bruder von Si-Fu
(=jüngerer Onkel)
Si-Mo
TA WT--Mutter
Frau des Si-Fu
4. Generation Si-Hing
älterer TA WT- Bruder
To-Suen
TA WT- Enkel
(Schüler von Si-Gung)
Si-Dai
jüngerer TA WT- Bruder
Si-Je
ältere TA WT- Schwester
Si-Mui
jüngere TA WT- Schwester

Bedeutung
Diese Verhältnisse werden im Wu Shu (benennt die chinesische Kampfkünste und Familienstile) als sehr bedeutsam angesehen. Die Begriffe sind alle aus Sicht des To-Dai's zu sehen: Si-Gung ist zum Beispiel der Großvater des To-Dai. Innerhalb einer Schülergeneration sollte immer klar sein, wer länger dabei - also quasi älter - ist. Ist mein Trainingspartner auch nur einen Tag länger dabei, dann ist dieser mein Si-Hing. War ein Mitschüler meines Si-Fu schon länger in der Schule als dieser, dann ist dieser mein Si-Pak. Die genannten Begriffe sind auch gleichzeitig die Anreden für den Trainingspartner, Lehrer oder Ausbilder. Durch diese Bezeichnungen wird jedoch keine Befehlshierarchie bedingt, es zählt auch nicht, wer eine höhere Graduierung hat. Aber der länger trainierende verdient den Respekt derer, die gerade erst dazu gestoßen sind. Eine WingTsun International-Schule ist nicht einfach nur ein Sport-Club ...
To-Dai wird man mit der Annahme als Schüler durch den Lehrer. Zum Sifu muß man durch seinen Si-Fu ernannt werden. Sifu ist keine Graduierung, sondern ein (Ehren-)Titel. Dai als Vorsilbe, (z.B. Dai-Sifu) "kennzeichnet" den Leiter einer Gruppe. Der Dai-Sifu ist somit der höchste aller (anwesenden) Sifu's.
Heute wird das alles meist nicht mehr so eng gesehen. Als Si-Hing wird nur noch der amtierende Ausbilder angesprochen. Die Schüler untereinander benennen sich mit ihren Vornamen. Es soll nichts komplizierter gemacht werden als es ist. Dem Si-Fu und dem Si-Gung wird durch diese Anreden ein gewisser Respekt gezollt, ich halte es nicht für unmodern, wenn diese Tradition fortgesetzt wird.
Unterschied z.B. Sifu und Si-Fu
Si-Fu mit Bindestrich ist der persönliche Lehrer. Dies ist gleichzeitig die Anrede für ihn (ohne Nennung des Namens). Sifu ohne Bindestrich ist ein Titel, die Berufsbezeichnung eines anerkannten Wu Shu-Lehrers. Dieser wird immer im Zusammenhang mit Vor- und/oder Nachnahmen genannt: z. B. Sifu Müller, Müller Sifu, Sifu Uwe, Sifu Uwe Müller. Es gibt natürlich auch noch Varianten mit Si-Hing/Sihing, Si-Je/Sije, u.s.w.
Was ist dann eigentlich "Kung Fu"?
Kung Fu wurde von Bruce Lee erstmals verwendet. Es ist verwandt mit gung zuo was so viel wie "harte Arbeit" heißt. Gung zuo ist Mandarin (chinesische nördliche Hochsprache) und Kung Fu ist der selbe Begriff aus dem kantonesischen Bereich (wie Hongkong, Shanghai).
Kung Fu (Chinesisch "harte Arbeit"), chinesische Kampfsportart und Technik der Selbstverteidigung, die große Ähnlichkeit mit Karate aufweist und die in vielen verschiedenen Varianten verbreitet ist. Beim Kung Fu werden Hände und Füße für Schlag-, Tritt-, Wurf- und Haltetechniken benutzt. Die weltanschaulichen Wurzeln dieser Kampfsportart liegen im Buddhismus, Konfuzianismus und Taoismus. Die Übungen steigern die körperliche und geistige Fitness und erhöhen die Konzentrationsfähigkeit und das Selbstvertrauen. Als Wettkampfsport wird Kung Fu auf einer Kampffläche von acht mal acht Metern in verschiedenen Gewichtsklassen ausgetragen. Wie beim Karate unterscheidet man drei verschiedene Formen: Nichtkontakt-Kung Fu, bei dem Schläge an den Kopf des Gegners nicht zulässig sind und bei dem generell kaum Körperkontakt besteht, da Schläge und Tritte vor dem Körper abgestoppt werden. Beim Halbkontakt-Kung Fu dürfen Angriffe in das Gesicht und die vordere Körperpartie ausgeführt werden, jedoch Schläge gegen die Augen, den Kehlkopf und den Unterleib sind untersagt. Die Kämpfer schützen sich durch Hand-, Fuß- und Unterleibspolster. Die Kampfrichter vergeben Punkte für gelungene Techniken. Sieger ist, wer nach einer Kampfdauer von zwei Minuten (in der Vorrunde) und drei Minuten (in der Hauptrunde) die meisten Punkte aufweist. Die dritte Form ist das Vollkontakt-Kung-Fu, bei dem voll zugeschlagen wird, so dass der Gegner kampfunfähig wird.
Geschichte des Kung Fu
Man nimmt an, dass Kung Fu mit der Ankunft von Bodhidharma im Shaolin-Kloster von Songshan im 6. Jahrhundert n. Chr. zum festen Bestandteil der chinesischen Kultur wurde. Aus den frühen Formen des Kung Fu entwickelte sich das Shaolin-Boxen, das heute noch auf der ganzen Welt verbreitet ist. Es wird vermutet, dass von Nordchina aus eine Form des Kung Fu nach Korea gebracht wurde, die sich dort als Taekwondo etablierte. Für die Verbreitung von Karate spielte der Handel zwischen den südchinesischen Provinzen und Okinawa eine bedeutende Rolle. Zu den heute weltweit am häufigsten praktizierten Arten des Kung Fu gehören Hung Kuen, Choy Lee Fut und Wing Chung, das durch die Filme mit Bruce Lee bekannt wurde.